Pfadis
Ziele und Inhalte der Pfadfinderstufe
(Auszüge und Anlehung an die DPSG Ordnung)
Pfadis gehen Wagnisse ein und sammeln Grenzerfahrungen
Wagt es!
heisst das Motto der Pfadi-Stufe
Das Handeln des Trupps bzw. der Inhalt der Truppstunden ist zunehmend selbstbestimmt und entspringt den Interessen und Bedürfnissen der Pfadis. Es liegt in der gemeinsamen Verantwortung des Trupps inklusive uns Leitern.
Unsere Truppstunde unterstützt die einzelnen Mitglieder bei der Suche nach ihrem Lebensstil und der Entwicklung eigener Lebensentwürfe. Wir Leiter helfen den Pfadis, unterschiedliche Bedürfnisse von Mädchen und Jungen zu erkennen und diese gleichberechtigt zu berücksichtigen.
Die Pfadis bauen ihre Kenntnisse in den klassischen Pfadfindertechniken aus. Damit können sie sich besser in der Natur zurechtfinden, mit einfachen Mitteln ihr Zeltlager einrichten und das Leben unter "freiem Himmel" gestalten. |
Durch gemeinsame Aktionen und Zeltlagern auf Bezirksebene lernen die Pfadis den Verband und andere Trupps kennen. Durch die persönliche Begegnung können sie neue Freundschaften schließen. |
Leitungsverständnis der Pfadfinderstufe
(Auszüge und Anlehnung an die DPSG Ordnung)
Wir Leiter
- sind Vorbildfunktion
- sind dafür verantwortlich, dass den Pfadis gemeinsames Handeln ermöglicht wird
- geben Impulse für gemeinsame Aktion
- geben Anstöße, Werte zu hinterfragen und Interessen zu wecken
- kümmern uns darum, dass jedes einzelne Mitglied ernst genommen wird
- reflektieren unser Handeln und die Arbeit innerhalb der Truppstunde
- haben einen partnerschaftlichen Leitungsstil
- sind an den Bedürfnissen der Pfadis wirklich interessiert.
- fördern das Gemeinschaftsgefühl
- schaffen eine Atmosphäre für gegenseitiges Vertrauen und Offenheit
Methoden und Strukturen der Pfadfinderstufe
(Auszüge und Anlehnung an die DPSG Ordnung)
Die pfadfinderische Methode mit ihren vier Elementen findet in der Pfadfinderstufe ihre altersgemäße Ausprägung, indem gegenüber der Jungpfadfinderstufe der Anteil an Selbsterziehung der Jugendlichen zunimmt.
1. Attraktive Programme
Für attraktive Programme steht in der Pfadfinderstufe das Zusammenspiel von Hikes und Zeltlagern, Projekten und anderen Aktivitäten im Gruppenalltag. In wöchentlichen Gruppenstunden treffen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, planen ihre Projekte, Fahrten und Zeltlager, spielen oder singen gemeinsam, erzählen sich gegenseitig von ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und Ängsten, haben Spaß und reflektieren ihr Handeln.
Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder gestalten ihren Truppraum nach eigenen Wünschen und Möglichkeiten. Unternehmen sind die Projekte in der Pfadfinderstufe. Mit Hilfe der Projektmethode plant der Trupp seine Unternehmen, die durch gemeinsames eindrucksvolles Handeln und tiefe, unmittelbare Erlebnisse gekennzeichnet sind.
2. Learning by doing
Die Reflexion des gemeinsamen Handelns in der Runde oder im Trupp ermöglicht den Pfadfinderinnen und Pfadfindern ein Lernen durch Erfahrung. Voraussetzungen für eine offene und ehrliche Reflexion sind vertrauensvolle Beziehungen und der persönliche Bezug der Beteiligten zueinander. Die Einzelnen und die Gruppe nutzen die gewonnenen Erkenntnisse für ihr weiteres Handeln.
3. Gesetz und Versprechen
Die Prinzipien, Grundorientierungen und Handlungsfelder des Verbandes und das „Gesetz der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ dienen zur Auseinandersetzung mit den persönlichen und pfadfinderischen Werten. Nach einer Zeit des Mitwirkens erklären die neuen Truppmitglieder im Versprechen ihre verlässliche Mitarbeit im Trupp und bejahen sowohl die Ziele des Trupps und des Verbandes als auch ihre Mitgliedschaft in der internationalen Pfadfinderbewegung. Gleichzeitig bekräftigt der Trupp, dass er diese Entscheidung mitträgt und die neuen Truppmitglieder in die Gemeinschaft aufnimmt.
4. Groß- und Kleingruppe
Es werden Interessensgruppen für bestimmte Aufgaben gebildet. Der Trupp ist hierbei die Bezugsgruppe. Die Gruppen können – je nach den Bedürfnissen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder – sowohl gemischtgeschlechtlich als auch reine Mädchen- und Jungenrunden sein. Die Gemeinschaft in der Runde ist der Raum zur Selbsterziehung und ermöglicht dem einzelnen Rundenmitglied intensive Begegnung, den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen und unmittelbaren persönlichen Rückhalt über einen längeren Zeitraum. Die Verantwortlichkeiten bei gemeinsamen Aktionen werden unter den Runden verteilt. Das Leitungsteam überlässt den Rundenmitgliedern die größtmögliche Verantwortung und Entscheidungsfreiheit, behält aber die Leitung entsprechend dem Leitungsverständnis der Pfadfinderstufe.
Formen der Mitbestimmung
Aufgrund der Truppgröße haben wir aktuell in der Pfadi-Stufe zwei Truppsprecher (Ida-Elin und Nils). Die Truppsprecher sind Mitglieder in der Leiterrunde und haben dort die Möglichkeit die Interessen des Pfadi-Trupps zu vertreten.
In der Stammesversammlung haben beide Truppsprecher Stimmrecht.
Auszug aus der DPSG-Ordnung:
WAGT ES-Orientierung der Pfadfinderstufe
Die Pfadfinderstufe macht mit ihrer Orientierung ‚wagt es‘ Mut, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Pfadfinderinnen und Pfadfinder machen sich gemeinsam auf den Weg, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Diese Entwicklungen sind aber nicht vom Geschehen in der Welt losgelöst.
Du bist aufgefordert, deine Zeit in der Pfadfinderstufe und dein Leben für dich zu nutzen und „die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als du sie vorgefunden hast“. *
Wag es, das Leben zu lieben!
Du selbst bist verantwortlich für dein Leben. Für dein Leben schreibst du das Drehbuch. Glaube an deine Träume und lebe sie. Du bist ein Original und keine Kopie. Sei ehrlich zu dir selbst und in deinem Handeln. Entwickle deine Stärken weiter und arbeite an deinen Schwächen. Achte auf deinen Körper und deine Gefühle. Erkenne und respektiere dabei deine Grenzen und die Grenzen anderer.
Wag es, nach dem Sinn deines Lebens zu suchen!
Mach dich auf den Weg, deinen Glauben an Gott und den Sinn deines Lebens zu finden. Lass die anderen teilhaben an deinen Überzeugungen, aber auch an deinen Zweifeln. Dann bist du auf deiner Suche nie allein. Wag es, deinen eigenen Lebensstil zu finden!
Nutze deine Freiheit, dich auszuprobieren und finde deinen persönlichen Stil. Du wirst schnell merken, was dir gefällt und zu dir passt. Hab den Mut, du selbst zu sein und vereinfache deine Ansprüche. Prüfe selbst und entscheide, was du wirklich brauchst.
Wag es, deine Augen aufzumachen!
Wir leben gemeinsam auf der Welt. Nimm Ungerechtigkeit und Intoleranz wahr und nenn sie beim Namen. Beschäftige dich mit dem, was im Leben um dich herum und in der Welt geschieht und hab einen Blick dafür, wo Hilfe nötig ist. Frage lieber einmal mehr als einmal zu wenig, warum etwas so ist, wie es ist. Wenn dir etwas nicht gefällt, dann versuche es zu ändern.
Wag es, deine Meinung zu vertreten!
Trau dich, deinen Mund aufzumachen und zu deiner Meinung zu stehen. Wenn du den Mut findest, wirst du merken, dass du es kannst. Lerne deine Kritik so zu formulieren, dass du andere dadurch nicht verletzt. Nimm die Kritik anderer an und denke über dein eigenes Verhalten nach. Entscheide dann, ob du etwas an dir ändern möchtest.
Wag es, den nächsten Schritt zu tun!
Wage Risiko und Abenteuer. Hab keine Angst einen Fehler zu machen. Überwinde dein Bedürfnis, nach Sicherheit und Perfektion zu streben. Suche nach neuen Wegen und Möglichkeiten. Nimm Schwierigkeiten als Herausforderung an und lerne, mit Rückschlägen fertig zu werden.
Wag es, dein Leben aktiv zu gestalten!
Mach deine eigenen Pläne. Tue bewusst, was du tust. Eigeninitiative und Kreativität machen dich zu einem einmaligen Menschen. Es ist immer besser selbst etwas zu tun als nur rumzusitzen und zuzuschauen. Wenn Du selbst aktiv wirst, findest du auch Unterstützung.
Wag es, dich für die Natur einzusetzen!
Mach dich auf, die Vielfalt und Schönheit der Natur kennen zu lernen. Sie ist Teil der Schöpfung. Nutze die Chancen, die dir die Natur an Erlebnissen und Erholung bietet. Lerne so umweltbewusst zu leben, dass alle, die nach dir kommen, die gleiche Vielfalt und Schönheit erleben können wie du. Trete öffentlich und aktiv für den Erhalt der Schöpfung ein.
‚Wagt es‘ ist kein starres Gesetz. ‚Wagt es‘ soll dir für dein Leben Orientierung bieten. Auf deinem Weg wirst du Erfolge und Rückschläge erleben. Glaube an dich und vertraue auf Gott. Dein Trupp und dein Leitungsteam geben dir den nötigen Rückhalt. Wag es!